Vergessen Sie die Vorsätze – beginnen Sie mal anders

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Vergessen Sie die Vorsätze – beginnen Sie mal anders

Der Beginn des neuen Jahres ist bekanntlich die Hochsaison der guten Vorsätze. Die Liste wird immer wieder neu erstellt und reicht von „endlich mal abnehmen“ über „mehr Sport“, „sich gesünder ernähren“ bis hin zu „mit dem Rauchen aufhören“.

Dabei wissen wir genau: Auch dieses Jahr werden wir die guten Vorsätze vermutlich auf Dauer wohl nicht einhalten können. Es hat schon in den letzten Jahren nicht geklappt, also warum sollte es jetzt anders sein? Vielleicht haben Sie schon jetzt manche Vorsätze aufgegeben? Wir haben bereits Februar und der Beginn des neuen Jahres liegt „weit“ hinter uns.

Woran mag es liegen, dass wir jedes Jahr aufs Neue an der konsequenten Umsetzung unserer Vorsätze scheitern?

Oft liegt es daran, wie wir die Vorsätze formulieren: sie sind ungenau, kaum konkret, meistens überhaupt nicht wirklich strategisch geplant und manchmal gar nicht so richtig gewollt. Wir sagen uns beispielweise, dass wir (endlich) mehr Sport machen möchten. Es klingt gut, aber der Vorsatz scheitert daran, dass wir uns selbst nicht konkret sagen, was wir genau machen möchten, wie oft wir trainieren wollen, welches Ziel wir bis wann erreichen möchten, und wie wir den Sport in den Alltag konkret einplanen wollen.

Ein anderer wichtiger Grund ist es, dass wir häufig keine positive emotionale Einstellung zu dem Ziel haben, falls wir das Ziel konkreter als „ich will mehr Sport machen“ formulieren. Es kann sein, dass Sie überhaupt nicht gerne Bewegungssport treiben (vielleicht wären dann Schach oder Kartenspiele? eine echte Alternative ?). Vielleicht steckt hinter dem Sportvorsatz der eigentliche Wunsch, abzunehmen oder eigene Gesundheit zu fördern. Hierfür könnten Sie eventuell eine andere Strategie wählen, wie beispielsweise eine Ernährungsumstellung oder Kraftsport bzw. Wandern oder Spazierengehen anstelle von Laufen oder Fahrradfahren.
Sie sehen, dass unsere emotionale Einstellung ebenfalls eine sehr große (wenn nicht sogar eine entscheidende) Rolle spielt, genauso wie unser eigentlicher Wunsch d.h. der Grund, warum wir in unserem Verhalten etwas verändern möchten.

Ich möchte Ihnen heute eine ganz andere Strategie vorschlagen. Machen Sie bitte dieses Jahr keine Vorsätze mehr: machen Sie stattdessen Versprechen! Sie haben es richtig verstanden?.

Weswegen Versprechen statt Vorsätze?

Versprechen haben eine ganz andere Wirkung. Sie sind wie eine Selbstverpflichtung, aber in einer netten Art und Weise, behaupte ich. Versprechen haben dadurch oftmals höhere Chancen auf Erfolg ?. Das ist doch eine gute Nachricht, oder?
Formulieren Sie bitte eine Liste von Dingen, die Sie in diesem Jahr erreichen möchten. Vielleicht geht es darum, sich beruflich weiterzuentwickeln, die nächste Karrierestufe zu erklimmen, neue Kompetenzen zu erlernen oder als Führungskraft das Team weiter zu entwickeln. Privat mag es wichtig sein, weniger Süßigkeiten zu naschen, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren, mehr Zeit für Hobbys einzuplanen oder den eigenen Freundes- und Bekanntenkreis besser zu pflegen.
Im zweiten Schritt (falls die Liste lang geworden ist) können Sie die einzelnen Wünsche bzw. Ziele (egal, wie diese formuliert werden) darauf prüfen, wie wichtig beziehungsweise begehrenswert (eben aus Ihrer emotionalen Perspektive?) diese sind. Dafür können Sie eine sogenannte Ampel-Methode nutzen. Die unwichtigeren Ziele und Wünsche können Sie auf „Rot“ setzen. Die für Sie wesentlichen Ziele markieren Sie mit Grün. Gelb bekommen die übrigen, weniger bedeutenden Wünsche und Ziele, oder diese bei denen Sie sich halt nicht entscheiden können, ob sie wichtig sind oder eher nicht.

Schauen Sie sich dann die „grünen“ Wünsche und Ziele an. Ist die Liste für das ganze Jahr realistisch? Ich empfehle maximal drei Ziele auf einmal anzugehen. Versuchen Sie, diese dann konkret zu formulieren. Das bedeutet auch die konkrete Umsetzung zu „terminieren“, d.h. in der Woche die Zeitpunkte fest einplanen, wo sie Schritt für Schritt Ihre Ziele umzusetzen. Noch besser wäre es, wenn Sie sich auf einen Wunsch beziehungsweise ein Ziel fokussieren. Damit erhöhen Sie Ihre Chance auf Erfolg?.

Jetzt kommt der letzte und entscheidende Punkt: geben Sie sich für das Ziel ein Versprechen.

Wie geht das „sich ein Versprechen zu geben“? Ganz einfach?.

Ich möchte mit einem guten Beispiel vorangehen und selbst damit beginnen. Ich verspreche mir, dass ich dieses Jahr mehr auf mein Leben in Balance achten werde, in dem ich mehr Zeit für meine Hobbys in den Alltag einplane?. (Dafür habe ich mich bereits entschieden und in meinen Kalender fest eingeplant, wie oft ich in der Woche Laufen gehen werde und wie oft ich Tennis spielen werde.)

Jetzt sind Sie dran?. Sagen Sie sich: „Ich verspreche mir, dass ich dieses Jahr…“.

Ich bin gespannt, wie Sie den Unterschied spüren werden, und wie Sie das Versprechen dann schrittweise umsetzen (denken Sie bitte dabei an die konkrete „Terminierung“ J). Sie können ihre Versprechen gerne mit mir teilen, wenn Sie mögen. Ich freue mich immer über Ihre Rückmeldungen. Dabei wünsche ich Ihnen viele bunte Gedanken, kreative Ideen und tiefgründige Reflexionen für 2023.

Bleiben Sie gesund, neugierig und ich freue mich, wenn Sie mit Ihrem Interesse an neuen Themen und Perspektiven dabeibleiben?.

Ludwika