Hygge, Weihnachten & eine weise Geschichte

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Hygge, Weihnachten & eine weise Geschichte

Hygge & Weihnachten – Das passt!

Kennen Sie den Begriff „Hygge“?

In Möbel- und Einrichtungshäusern wie auch in den sozialen Medien hat dieser Begriff Hochkonjunktur. Bei Instagram kommt der Hashtag #hygge aktuell auf über 7,9 Millionen Beiträge. Im Wesentlichen mit Bildern, die gemütliche und wunderschöne Momente der vorweihnachtlichen Zeit zeigen.

Aber was genau bedeutet „Hygge“?

„Hygge“ ist dänisch und lässt sich nicht eindeutig übersetzen. Am ehesten wird dieser Begriff für „Gemütlichkeit“ verwendet. In diesem Kontext wurde es vor allem durch skandinavische Möbelhäuser „importiert“, um mit dem Gefühl der Gemütlichkeit den Umsatz der angebotenen Einrichtungsgegenstände anzukurbeln. Es hat aber auch andere Bedeutungen. Als Verb bedeutet hygge so viel wie „sich etwas Gutes tun“, „sich ablenken“ oder „es sich gemütlich machen“. Das zugehörige Adjektiv lautet „hyggelig“ (gesprochen „hüggeli“) und bedeutet entsprechend „gemütlich“, „geborgen“, „Wohlbefinden verbreitend“.

Vor allem aber, steht Hygge in Dänemark für eine Lebensphilosophie. Also für weit mehr, als die gemütliche Einrichtung des Eigenheims. Es geht darum, die Glücksmomente zu suchen, zu finden und diese im Alltag bewusst zu genießen. Insgesamt mit positivem Blick und wohligen Gedanken durchs Leben zu gehen. Ich finde: Das ist eine tolle Lebensphilosophie!

Und sie wirkt: Im World Happiness Report belegt Dänemark seit Jahren immer wieder Spitzenplätze.

Das Positive wahrnehmen und genießen

Dabei unterscheidet sich das Leben in Dänemark nicht sonderlich von dem in Deutschland.  Auch die Dänen werden täglich mit Unmengen von Impulsen konfrontiert. Etwa bei Begegnungen mit anderen Menschen, die durch Verhalten, Gestik, Mimik, Wortwahl positive wie auch negative Gefühle antriggern. Das Gleiche gilt für die Fülle an Informationen, Fakten und Nachrichten. Angesichts dieser Flut an Eindrücken kommt es auf die Wahrnehmung und innere Haltung an. Worauf fokussieren wir uns – und vor allem: Wie bewerten wir das, was wir wahrnehmen?

Hygge ist als Lebensphilosophie und Glückskonzept mit einer gewissen Häuslichkeit verbunden. Gerade die Adventszeit ist ideal, um es sich zu Hause bei warmem Kerzenlicht in wohltuender Atmosphäre gemütlich zu machen und sich selbst etwas ganz Kostbares zu schenken: eine ruhige Zeit. Nutzen Sie den Abend auf der Couch doch mal, um an Ihrer inneren Haltung zu arbeiten und sich bewusst auf die positiven Erlebnisse des Tages zu fokussieren!

Eine positive innere Einstellung hilft uns, Dinge schneller zu akzeptieren, Lösungen zu entwickeln und dem Leben so zuversichtlich wie hoffnungsvoll zu begegnen.

In diesem Sinne möchte ich die folgende Geschichte mit Ihnen teilen. Verbunden mit dem Wunsch, dass sie Ihnen auch im aktuellen Umfeld Vertrauen und Zuversicht schenkt.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und natürlich viel Hygge zur Advents- und Weihnachtszeit 😊!  Denn: Hygge & Weihnachten – Das passt😊!

Bleiben Sie zuversichtlich, voller Vertrauen, neugierig und stets gesund!

Ludwika Fichte

Mal sehen – denn wer weiß? – Eine weise Geschichte

Es war einmal ein alter Mann in einem kleinen chinesischen Dorf. Er lebte dort zusammen mit seinem einzigen Sohn in einer kleinen Hütte. Ihr einziger Besitz war ein wunderschöner Hengst, um den sie im Dorf reichlich beneidet wurden. Es gab unzählige Kaufangebote, die jedoch immer strikt abgelehnt wurden. Das Pferd war unersetzlich bei der Erntearbeit, und es gehörte zur Familie, fast wie ein Freund.

Eines Tages war der Hengst verschwunden. Nachbarn kamen und sagten: „Du Dummkopf, warum hast du das Pferd nicht verkauft? Nun ist es weg, die Ernte ist einzubringen, und du hast gar nichts mehr, weder Pferd noch Geld für einen Helfer. Was für ein Unglück!“ Der alte Mann schaute sie an und sagte nur: „Unglück – Mal sehen, denn wer weiß? Das Leben geht seinen eigenen Weg, man soll nicht urteilen, sondern kann nur vertrauen.“

Das Leben musste nun ohne Pferd weitergehen, und da die Erntezeit anstand, war das mit gehörigen Anstrengungen für Vater und Sohn verbunden. Es war fraglich, ob sie es schaffen würden, die gesamte Ernte einzubringen.

Ein paar Tage später war der Hengst wieder da, begleitet von einem Wildpferd, das sich dem Hengst angeschlossen hatte. Die Leute im Dorf waren begeistert. „Du hast Recht gehabt“, sagten sie zu dem alten Mann. Das Unglück war in Wirklichkeit ein Glück. Dieses herrliche Wildpferd als Geschenk des Himmels, nun bist du ein reicher Mann…“ Der Alte sagte nur: „Glück – Mal sehen, denn wer weiß? Das Leben geht seinen eigenen Weg, man soll nicht urteilen, sondern kann nur vertrauen.“

Die Dorfbewohner schüttelten den Kopf über den wunderlichen Alten. Warum konnte er nicht sehen, was für ein unglaubliches Glück ihm widerfahren war? Am nächsten Tag begann der Sohn des alten Mannes, das neue Wildpferd zu zähmen und zuzureiten. Beim ersten Ausritt warf ihn dieses so heftig ab, dass er sich beide Beine brach. Die Nachbarn im Dorf versammelten sich und sagten zu dem alten Mann: „Du hast Recht gehabt. Das Glück hat sich als Unglück erwiesen, dein einziger Sohn ist jetzt ein Krüppel. Und wer soll auf deine alten Tage für dich sorgen?‘ Aber der Alte blieb gelassen und sagte zu den Leuten im Dorf: „Unglück – Mal sehen, denn wer weiß? Das Leben geht seinen eigenen Weg, man soll nicht urteilen, sondern kann nur vertrauen.“

Es war jetzt alleine am alten Mann, die restliche Ernte einzubringen. Zumindest war das neue Pferd soweit gezähmt, dass er es als zweites Zugtier für den Pflug nutzen konnte. Mit viel Schweiß und Arbeit bis in die Dunkelheit, sicherte er das Auskommen für sich und seinen Sohn.

Ein paar Wochen später begann ein Krieg. Der König brauchte Soldaten, und alle wehrpflichtigen jungen Männer im Dorf wurden in die Armee eingezogen. Nur den Sohn des alten Mannes holten sie nicht ab, denn den konnten sie an seinen Krücken nicht gebrauchen. „Ach, was hast du wieder für ein Glück gehabt!“‚ riefen die Leute im Dorf. Der Alte sagte: “ Mal sehen, denn wer weiß? Aber ich vertraue darauf, dass das Glück am Ende bei dem ist, der vertrauen kann.“

Geschichte aus China. Verfasser: Unbekannt